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| Wendenkriege Um
      300 erreichen die Slawen die Weichsel, die untere Oder erreichen sie um
      500 und um 600 stehen sie an Elbe und Saale. Sie zogen die Eger - Main
      –Senke ins Frankenland und begannen dort zu siedeln. Poppenwind ist ein
      Ausläufer Ostfrankens. Im 7. Jahrhundert fallen sie in Thüringen ein.
      Die Germanisch – Slawische Grenze bilden im 8. Jahrhundert Elbe, Saale
      und Böhmerwald. Den Grenzschutz übernehmen die Thüringer und Franken.
      Zur selben Zeit fielen die Sorben (Wenden) die zwischen Elbe und Saale
      lebten in den Raum der Thüringer und Sachsen ein und raubten und plünderten.
      Im 9. Jahrhundert begann Karl der Große den erfolgreichen Kampf gegen die
      Slawen. Als Grenzlinie zu den Slawen schuf er den Limes sorabicus. Dieser
      verlief von Lorch an der Enns über Regensburg, Nürnberg, Forchheim,
      Bamberg, durch den Itzgrund nach Stelzen, Erfurt, Naumburg, Merseburg,
      Magdeburg, Celle, Bardowieck. Kein slawischer Kaufmann sollte nach
      Deutschland kommen und umgekehrt. Im 10. Jahrhundert ist dann Heinrich der
      I. erfolgreich gegen die Slawen. In nur wenigen Jahren hat er die Grenzen
      der deutschen Herrschaft von der Saale östlich bis zur Elbe, nordwärts
      bis zur Ostsee und südwärts bis in das Herz Böhmens ausgedehnt. Die
      Hauptkämpfe gegen die Slawen fanden im 5. Bis 10. Jahrhundert statt. Während
      dieser Zeit ist das Werratal militärisches Grenzland der Franken gewesen.
      Alle Städte des Werratales von Eisfeld bis Bad Salzungen sind mit Mauern
      und Wallgräben umgeben. Burgen oder Befestigte Häusergruppen findet man
      an zahlreichen Orten. Das hatte folgenden Grund: 630 erlitt der Frankenkönig
      Dagobert eine schwere Niederlage gegen die Slawen. Im 7. Jahrhundert
      entfalten die Slawen in Thüringen eine ungeheure Macht. Sie beherrschen
      Ober- und Mittelfranken, sogar im Raum Sonneberg und Eisfeld haben sie Dörfer
      angelegt. So auch Poppenwind, Brünn, Brattendorf, Oberwind, Herbartswind,
      Ottowind usw. Die Slawen waren von Osten her durch die Täler des Böhmerwaldes,
      des Fichtelgebirges und des Frankenwaldes vorgedrungen. Im Itzgrund
      drangen sie aufwärts vor und überschritten den Höhenrücken bei Eisfeld
      und kamen sogar bis ins Werratal. Die Werra war aber ihre letzte
      Besitzergreifung. Nach dem Wiedererstarken der fränkischen Herrschaft
      unter den Karolingern bildete das Werratal die vorderste Angriffslinie
      gegen die Slawen. Tapfere Geschlechter von fränkischen Edelleuten
      gelangten in diesem Grenzkampf zu hohem Ansehen. So auch das Geschlecht
      der Bopponen. Die Franken schenkten nun dem Werratal die größte
      Aufmerksamkeit. Im 8. und 9. Jahrhundert wurden die meisten Befestigungen
      angelegt. So zum Beispiel die Wasserburganlage zu Goßmansrod, die
      "Burg am Thomasberg"(Goßmannsrod- Graf Cozzo/Goßmann ließ
      einen Ort durch Rodung entstehen, d.h. die Rodung des Cozzo, der Ort Goßmannsrod
      selbst entstand jedoch erst im 12./13. Jhd. durch weitere Rodungen.) und
      die Burg auf dem Vogelherd bei Poppenwind.( Graf Poppo II.- die Wenden des
      Poppo.) Jetzt wurden auch fränkische Untertanen im Werratal angesiedelt.
      Fränkische Edelleute hüteten die Grenzen. Noch häufig fielen die Slawen
      in unser Land ein, wurden jedoch erfolgreich geschlagen. Nun wurden
      siegreiche und tapfere Dienstmannen und Edelleute mit wendischen Dörfern
      belehnt. 880 bis 892 Kämpfte Graf
      Poppo II. von Henneberg
      erfolgreich gegen die Wenden. 892 fiel Bischof Arnold von Würzburg im
      Kampf gegen die Slawen. Die Wenden wurden in einer großen Schlacht, die
      in der Ebene von Schalkau und Sonneberg- Neustadt stattfand geschlagen.
      Die Besiegten wurden von den Franken in die Knechtschaft geführt und
      mussten Dörfer anlegen und andere Dienste leisten. Noch weit in das 10.
      Jhd. hinein bedrohten die Slawen die Landstriche südlich des Thüringer
      Waldes. Im übrigen Deutschland wurden sie langsam an Elbe und Saale zurück
      gedrängt. Die Germanen beherrschten die Oberschicht, während die Masse
      des Volkes slawisch war. Erst nach 1100 erstarkte das Deutsche Volkstum,
      als Thüringer und Franken im großen Maße zuwanderten. Noch 1322 konnte
      der Gebrauch der Slawischen Sprache gerichtlich verboten werden. Um 741
      wurde auch der Germanische Glaube durch das Christentum abgelöst.
      Zumindest offiziell. (Gründung des Bistum Würzburg). Die Burg auf dem
      Vogelherd war eine Befestigungsanlage gegen die Slaweneinfälle und zur
      Sicherung der Straße nach Schleusingen und als Signalpunkt zur Warnung
      bei feindlichen Einfällen.
       
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